Management Summary
Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne verkürzt sich stark – Marken müssen schneller auf den Punkt kommen
Kurze, visuelle Inhalte dominieren den Medienkonsum und fordern neue Content-Strategien
Trotz kurzer Formate bleibt inhaltliche Relevanz der Schlüssel zur langfristigen Wirkung
Digitale Medien und globale Vernetzung steigern die Informationsflut und ringen um die schwindende Aufmerksamkeit der Rezipient: innen. Die Folgen – Immer kürzere Inhalte, ständige Ablenkungen und der permanente Reizwechsel fordern unser Gehirn heraus und verändern die Art, wie wir Informationen aufnehmen.
In einer Gesellschaft, in der täglich unzählige Reize auf uns einwirken, ist selektive Wahrnehmung eine wichtige Strategie. Die Aufmerksamkeitsspanne ist heute nicht nur kürzer – sie ist vor allem selektiver. Inhalte konkurrieren in Echtzeit miteinander, und nur die relevantesten schaffen es, tatsächlich gehört zu werden.
Das bedeutet: Themen werden schneller aufgegriffen – und genauso schnell wieder ersetzt. Für die Medienbranche ist dies Fluch und Chance zugleich.
„Unsere Daten zeigen, dass die Dauer, in der die Öffentlichkeit Interesse an einzelnen Themen und Inhalten zeigt, immer kürzer wird. Gleichzeitig springt das Interesse immer schneller von einem Thema zum nächsten“, so Philipp Lorenz-Spreen, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Erstautor der Studie Accelerating Dynamics of Collective Attention (2019).
Informationsflut und Kontextwechsel:
Die Medienindustrie reagiert schnell auf diesen Wandel. Vor allem im digitalen Raum werden Formate geschaffen, die auf Kürze, Klarheit und sofortige Wirkung setzen. Plattformen wie TikTok oder Formate wie Instagram Reels oder YouTube Shorts leben von Inhalten, die in Sekunden fesseln – oder weitergescrollt werden.
Medienhäuser, Werbetreibende und Content-Creator: innen lernen, ihre Botschaften in minimaler Zeit zu vermitteln – ohne an Tiefe zu verlieren. Aus der verkürzten Aufmerksamkeitsspanne ist kein Qualitätsverlust entstanden, sondern ein Umdenken in der Struktur von Inhalten.
Mit intelligenter Strukturierung und ansprechenden Visuals, lassen sich auch komplexe Themen erfolgreich platzieren. Aufmerksamkeit ist keine Frage der Länge, sondern der Relevanz und des Storytellings.
Einschätzung von amce studios:
Die Veränderungen in der Art, wie Menschen Informationen aufnehmen, stellen die Medienindustrie vor neue Herausforderungen – und eröffnen zugleich neue Möglichkeiten. Die Aufmerksamkeitsspanne mag kürzer sein, aber sie ist nicht weniger wertvoll. Wer versteht, wie Nutzer: innen heute denken, konsumieren und entscheiden, kann Inhalte schaffen, die auch im schnelllebigen digitalen Umfeld Wirkung entfalten.
Ein Beispiel dafür sind Social-Media-Formate, in denen sich der Trend zur sogenannten „Hook“ zeigt. Dabei handelt es sich um einen aufmerksamkeitsstarken Opener, der dem Publikum bereits vorab einen kurzen Ausblick auf den folgenden Inhalt gibt. Häufig werden dafür einige Highlight-Szenen in schneller Abfolge gezeigt.
Im Bereich der Websites finden sich immer häufiger spielerische Animationen und großflächige Bewegtbild Einbindungen an zentralen Stellen. Die User Experience wird von vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten, Bewegungen und visuellen Effekten begleitet.
Quelle:
Max-Planck-Institutfür Bildungsforschung. (2019). Informationsflut senktAufmerksamkeitsspanne. Abgerufen von: https://www.mpib-berlin.mpg.de/pressemeldungen/informationsflut-senkt-aufmerksamkeitsspanne
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